Rente zentrales Thema bei der Mitgliederversammlung der Senioren Union

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Rottweil der Senioren Union am 16. September begrüßte der Vorsitzende Rainer Hezel im Hotel Haas in Rottweil eine Vielzahl von Mitgliedern, auch Neumitglieder. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der seit der letzten Mitgliederversammlung im Juli 2024 verstorbenen Mitglieder.
Rottweil – In seinem Bericht gab der Vorsitzende einen Überblick über die Veranstaltungen des vergangenen Jahres und über die geplanten neuen Termine, hierbei auch die Weihnachtsfeier am 16. Dezember 2025. Der Schatzmeister Eberhard Barth legte eine sorgfältige Haushaltsführung vor, bestätigt durch die Kassenprüfung. Nach Aussprache erteilte die Versammlung auf Antrag des stv. CDU-Kreisvorsitzenden Lothar Reinhard dem Vorstand Entlastung. Auf Anregung des Landesverbandes zur verstärkten Medienpräsenz wurde Ursula Stahl zur Internetbeauftragten gewählt, Rainer Hezel und Robert Trautwein zu Delegierten des Landesausschusses.
Der zum Rententhema eingeladene Experte Peter Weiss aus Südbaden, bis 2021 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der CDU / CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, seitdem Bundeswahlleiter für die Sozialwahlen und Gemeinderat in Waldkirch bei Freiburg, sprach über die Zukunft der Altersvorsorge – hier wegen des Umfangs nur kursorisch. Ein zentrales Thema waren die nicht beitragsbezogenen Leistungen, also die staatlichen Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt, die in die Rentenkasse fließen. Nach wie vor gilt der Grundsatz, wer nie gearbeitet hat, kann keine eigene Altersrente erwarten, erhält aber unter Umständen eine Grundsicherung.
Die Basis des deutschen Rentenrechts sind von jeher neben den staatlichen Leistungen die eigenen, weitgehend steuerfreien Beiträge zur Rentenversicherung. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich den Rentenbeitrag. Der Beitragssatz liegt unverändert seit 2018 bei 18,6 Prozent, das sind für den Arbeitnehmer 9,3 Prozent seines monatlichen Bruttolohns. Bei den Reformüberlegungen soll an der Lebensarbeitszeit von 67 Jahren und dem Rentenniveau von 48 Prozent festgehalten werden.
Angesichts des demographischen Wandels – 1950 kamen noch sechs Erwerbstätige auf einen Rentner, heute sind es weniger als zwei – erwartet der Experte mittelfristig einen deutlichen Anstieg der staatlichen Leistungen und des Rentenbeitrages sowie eine freiwillige oder verpflichtende Zusatzversicherung in der Erwerbszeit. Dem Generationenvertrag entsprechend sollen die Jüngeren nicht zusätzlich belastet werden und die Älteren ihren Ruhestand in wirtschaftlicher Sicherheit genießen können.
Nach lebhafter Diskussion auch der kaum vergleichbaren Rentensysteme im Ausland verabschiedete der Vorsitzende Peter Weiss mit herzlichem Dank und unter starkem Beifall der Versammlung.